In unserer heutigen Zeit, in der die elektronische Datenverarbeitung überall zum Einsatz kommt, wird auch in der Medizin in den letzten Jahren vermehrt mit Computertechniken gearbeitet. Navigationssysteme und Simulationsprogramme sind daher wichtige Bestandteile chirurgischer Arbeitsmethoden, man spricht auch von der "Computer Assisted Surgery" (CAS).
Diese Methoden ermöglichen detaillierte Operationsplanungen und werden beispielsweise in der Implantologie eingesetzt. Mittlerweile existieren viele verschiedene Systeme, die jedoch fast alle auf dem gleichen Grundprinzip basieren. Sie dienen dazu, den Operateur bei seiner Arbeit zu unterstützen, der sich bisher ausschließlich auf sein Augenmaß verlassen musste. Mit einer Infrarot-Stereokamera werden intraoperativ Referenzpunkte am Patienten und am Instrumentarium abgetastet, die dem Operateur vom Computer aufbereitet auf einem Bildschirm die aktuellen Operationsdaten aufzeigen. Die Bilder werden während der Operation mit den tatsächlichen Bildern überlagert und der Patient wird sozusagen "durchsichtig" für seinen Operateur.
Durch das Auswerten der Patientendaten im Vorfeld einer geplanten Operation lassen sich die Reichweite des Eingriffes, Risiko und Nutzen deutlicher einschätzen. Damit geben diese modernen Techniken dem Chirurgen wichtige Hinweise, erlauben aber auch dem Patienten eine genauere Vorstellung des angestrebten Ergebnisses.